Definition von Nachhaltigkeit im FM
Facility Management: Nachhaltigkeit » Konzeption » Definition
EIN UMFASSENDES NACHHALTIGKEITSKONZEPT IST FÜR UNTERNEHMEN UNERLÄSSLICH, UM LANGFRISTIG WIRTSCHAFTLICHEN ERFOLG UND SOZIALE VERANTWORTUNG ZU GEWÄHRLEISTEN
Die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie kann Risiken mindern, Potenziale freisetzen und nachhaltiges Wachstum fördern. Um eine bedeutsame und langanhaltende nachhaltige Wirkung zu erzielen, sollten Unternehmen ihren Ansatz zur Nachhaltigkeit in ein umfassendes Modell einbinden und diese Praktiken in allen Bereichen des Geschäfts integrieren.
Konzepte und Definitionen von Nachhaltigkeit im Facility Management
Nachhaltigkeit zwischen umfassendem FM und orientierten Kunden
Erneuerbare Energie in Aktion
Nachhaltige Energiegewinnung durch Wind- und Solarkraft in ländlicher Umgebung.
Für jedes Unternehmen, das Nachhaltigkeitsziele verfolgt, ist der nachhaltige Betrieb der genutzten Einrichtungen ein Teil der unternehmensspezifischen Nachhaltigkeit. Dies ist in der Regel in der Unternehmensleitlinie festgelegt.
In diesem Zusammenhang orientiert sich Nachhaltigkeit im Facility Management an den Kernprozessen und den damit verbundenen Nachhaltigkeitszielen des FM-Kunden oder Gebäudenutzers.
Umgekehrt werden nur nachhaltig agierende FM-Kunden nachhaltiges FM anerkennen und belohnen, sodass es ohne den nachhaltig orientierten Kunden keine umfassende Nachhaltigkeit im FM geben kann.
Die Gestaltung nachhaltiger FM-Prozesse erfordert daher eine enge Zusammenarbeit zwischen FM-Dienstleistern und Kunden. Idealerweise sollte eine gemeinsame Leitlinie für die Erbringung von Facility-Services auf strategischer, taktisch-administrativer und operativer Ebene entwickelt werden.
Neben allgemeinen Zieldefinitionen sollte diese Leitlinie auch konkrete Unterziele identifizieren, um die Priorisierung möglicher Maßnahmen zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen.
Unser Verständnis
Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung. Um unsere natürlichen Ressourcen zu schützen, sind engagiertes und nachhaltiges Handeln und Denken in allen Bereichen daher unerlässlich.
Nachhaltigkeit betrifft nicht nur unsere Umwelt, sondern bedeutet immer auch den Schutz der Gesundheit aller von uns. Nachhaltiges Handeln ist eine Aufgabe für jeden Einzelnen, aber auch für hochspezialisierte und innovative Gesundheitsdienstleister.
Um Spitzenmedizin mit ökologischer Nachhaltigkeit zu verknüpfen, sind systemische Ansätze erforderlich. Die Digitalisierung spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie uns durch Innovationen ermöglicht, gleichzeitig dynamisch und umweltbewusst zu sein.
Umwelt- und Klimaschutz gehen Hand in Hand mit dem Grundkonzept: Ein Smart Hospital ist zugleich ein Green Hospital.
eine zentrale Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen
das Bewusstsein, dass wir für all unsere Entscheidungen im Hinblick auf Natur, Umwelt und Klima Verantwortung tragen
eine Organisationsverantwortung, die aber auch auf Eigenverantwortung und Kreativität jedes Einzelnen angewiesen ist
die Integration von Konzepten, Ideen und Instrumenten zur Verbesserung sozialer, ökologischer und ökonomischer Aspekte
Indem wir wirtschaftliches und umweltbewusstes Arbeiten mit einer hohen Versorgungsqualität verknüpfen, setzen wir unsere Leitlinie unmittelbar um.
Wir sind zutiefst überzeugt, dass Umweltbewusstsein, Qualität und Effizienz in Einklang mit hochspezialisierter medizinischer Versorgung gebracht werden können. Unser Ziel ist es, hierzu einen Beitrag zu leisten und sicherzustellen, dass Nachhaltigkeit im Interesse unserer Patienten, Mitarbeiter und der Zukunft von uns allen einen zentralen Platz einnimmt.
Unsere Ziele
Führung: Wir richten jede Entscheidung am Prinzip der Nachhaltigkeit aus. Die Unternehmensleitung und alle Führungskräfte leben nachhaltiges Handeln vor. Sie unterstützen im Bemühen um unsere Umwelt und Gesundheitsversorgung Initiativen zur Nachhaltigkeit und fördern deren Umsetzung.
Chemikalien: Wir stehen für den sicheren und sparsamen Umgang mit Chemikalien ein, da wir wissen, dass diese schwerwiegenden Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt haben können. Gleichzeitig fördern wir die Verwendung umweltverträglicher Alternativen.
Abfall: Wir entsorgen Abfälle ordnungsgemäß, so dass diese keine nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit oder die Umwelt haben. Dabei legen wir Wert auf Recycling und Abfallverringerung.
Energie: Wir setzen zukünftig verstärkt auf erneuerbare Energien und auf Energieeinsparung, das ein verantwortungsbewusstes Nutzerverhalten erfordert.
Wasser: Wir gehen mit der Ressource Wasser schonend um, indem wir effiziente Technologien installieren, um Wasserverschwendung zu vermeiden.
Mobilität: Wir fördern die E-Mobilität und klimaschonende Verkehrsmittel wie das Fahrrad und den öffentlichen Nahverkehr.
Lebensmittel: Wir sehen eine hohe Verantwortung für eine umweltbewusste und gesunde Ernährung. Zudem setzen wir uns für die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ein.
Pharmazeutika: Wir werden unter Beachtung der Versorgungsqualität Arzneimittel ordnungsgemäß verschreiben, verwalten und sicher entsorgen.
Gebäude: Wir planen unsere Bauprojekte langlebig, umweltfreundlich und sicher.
Einkauf: Wir lassen uns bei unseren Beschaffungen von umweltfreundlichen und ethischen Prinzipien leiten. Wir nutzen unseren Einfluss auf Hersteller, Händler und Einkaufsgesellschaften, um sichere, umweltverträgliche und in Übereinstimmung mit rechtlichen Normen hergestellte Produkte zu erwerben.
Dimensionen der Nachhaltigkeit
International und branchenübergreifend herrscht Einigkeit über die Identifizierung von drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: die ökonomische, die ökologische und die sozio-kulturelle Dimension.
Einzelne Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit oder spezifische Kriterien zur Bewertung des Erfolgs dieser Maßnahmen können gleichzeitig mehrere Dimensionen beeinflussen. Zum Beispiel wirkt sich die Öko-Effizienz eines Gebäudes sowohl auf die ökonomische als auch auf die ökologische Dimension aus.
Durch eine ganzheitliche Betrachtung des gesamten Lebenszyklus einer Immobilie ist das Facility Management prädestiniert, Nachhaltigkeit in seine Dienstleistungen einzubeziehen.
Durch seine Facility-Dienstleistungen kann das FM einen erheblichen Beitrag dazu leisten, den Energie- und Wasserverbrauch während des Gebäudebetriebs zu minimieren, die Betriebskosten zu senken und das Wohlbefinden der Gebäudenutzer zu schützen. Diese kurze, jedoch nicht erschöpfende Aufzählung verdeutlicht bereits die miteinander verbundenen Aspekte, in denen das FM zur nachhaltigen Entwicklung beitragen kann: Die FM-Arbeiten hängen von dem jeweiligen Gebäude ab, in dem ein bestimmter Nutzer seine Haupttätigkeiten ausübt.
Umgekehrt werden die Rahmenbedingungen für Facility-Services durch ein Konzept festgelegt, das die Zuständigkeitsbereiche des FM spezifisch definiert. Im Gegensatz zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden ist es daher nicht möglich, die Nachhaltigkeit der Bereitstellung von Facility-Services unabhängig von den Gebäude-, Nutzer- und Dienstleistungsbeziehungen zu untersuchen oder zu steuern.
Ein weiteres spezifisches Merkmal des FM ist die Vielfalt und Modularität der Facility-Services. In der Regel sind verschiedene Parteien an der Bereitstellung von Facility-Services in einer Immobilie beteiligt (die FM-Organisation des Eigentümers, möglicherweise der Nutzer und verschiedene Dienstleister). Der gewählte Ansatz berücksichtigt alle erbrachten Facility-Services, unabhängig von der derzeitigen Verantwortlichkeit für die Servicebereitstellung.
Es ist auch erwähnenswert, dass Facility-Services in unterschiedlichem Maße von der Immobilie abhängen. Beispielsweise haben technische Facility-Services (z. B. Betrieb, Instandhaltung) eine direkte Beziehung zur Immobilie, während viele infrastrukturelle Services nur teilweise von der Immobilie abhängen, wie etwa die Reinigung.
Jeder dieser Facility-Services hat bereits eine Ausgangsbasis für eine möglichst nachhaltige Ausrichtung, zum Beispiel die Verwendung biologisch abbaubarer Reinigungsmittel oder die Nutzung von Hygienepapier aus recycelten Materialien. Um diese Ausgangsbasis in den verschiedenen Dienstleistungen konkret darzustellen, wird ein Grundmodul für Facility-Services und ihre spezifischen Prozessdetails zur Steigerung der Nachhaltigkeit neben den klassischen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit in FM für die Ausgestaltung eines nachhaltig orientierten FM integriert.
Das gleiche Diagramm zeigt auch ein Dach über den Nachhaltigkeitsdimensionen, hier als Säulen dargestellt. Diese übergreifende Struktur veranschaulicht die Beiträge zur Nachhaltigkeit, die durch angemessen ausgerichtete Personalstrategien, organisatorische Maßnahmen, Dokumentation und Berichterstattung sowie Beschaffungsbemühungen geleistet werden können. Diese Aspekte der Nachhaltigkeit in FM können keiner der drei Nachhaltigkeitsdimensionen oder einer bestimmten Dienstleistung zugeordnet werden, sondern erfüllen eine übergreifende Funktion. Das Ergebnis ist ein "Haus der Nachhaltigkeit im FM".
Exkurs Rebound-Effekte:
Nicht spezifisch für FM, aber relevant für die Entwicklung der Leitbild- und Nachhaltigkeitskonzeption sind Überlegungen zur Berücksichtigung sogenannter Rebound-Effekte. Diese treten auf, wenn durch Ressourceneinsparungen pro Serviceeinheit ausgeglichene durch eine verstärkte Nutzung von Serviceeinheiten sind. Bemühungen zur Erreichung nachhaltiger wirtschaftlicher Aktivitäten führen beispielsweise zu relativen, aber nicht zu absoluten Reduzierungen im Verbrauch fossiler Energie. Dieser Effekt tritt beispielsweise aufgrund der ständig steigenden Fläche und Mechanisierung auf.
Komplementarität zu bestehenden Nachhaltigkeitsbewertungen
Die ausgewählte Leitlinie konzentriert sich auf die jeweiligen FM-Prozesse sowie die Variablen und Hebel, die von Facility Management beeinflusst werden können. Dies bedeutet, dass das eigentliche Gebäude mit den verwendeten Materialien und integrierten technischen Einrichtungen usw. nicht im direkten Fokus steht.
Beispiele für bestehende Zertifizierungssysteme zur Messung der Nachhaltigkeit von Immobilien sind: BNB "Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen" für Bundesbauten, DGNB "Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen" Zertifizierung, BREEAM "Building Research Establishment Environmental Assessment Method" und LEED "Leadership in Energy and Environmental Design".