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Nachhaltigkeit: Schwerpunkt Mitbestimmung

Facility Management: Nachhaltigkeit » Strategie » Stakeholder » Mitbestimmung

Nachhaltigkeit mit Mitbestimmung gestalten

Nachhaltigkeit mit Mitbestimmung gestalten

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil moderner Unternehmensstrategien und umfasst ökologische, ökonomische und soziale Aspekte. Im Facility Management (FM) betrifft Nachhaltigkeit sowohl die bauliche Infrastruktur als auch den Betrieb von Gebäuden, Energieeffizienz, Abfallmanagement und die Gestaltung von Arbeitsbedingungen. Die Mitbestimmung des Betriebsrats gemäß dem Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) ist entscheidend, um sicherzustellen, dass nachhaltige Maßnahmen sozialverträglich, rechtskonform und im Interesse der Mitarbeitenden umgesetzt werden. Die Mitbestimmung des Betriebsrats gemäß BetrVG gewährleistet, dass nachhaltige Maßnahmen sozialverträglich, transparent und im Interesse der Belegschaft umgesetzt werden. Durch klare Betriebsvereinbarungen, frühzeitige Einbindung und enge Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat können nachhaltige Projekte erfolgreich implementiert und langfristig positive Effekte erzielt werden.

Bedeutung der Nachhaltigkeit im Facility Management

Definition und Zielsetzungen

  • Definition: Nachhaltigkeit im Facility Management bedeutet, Ressourcen effizient zu nutzen, um ökologische, soziale und ökonomische Ziele in Einklang zu bringen.

Ziele:

  • Ökologisch: Reduktion von CO₂-Emissionen, Energieverbrauch und Abfall.

  • Ökonomisch: Kostensenkung durch effiziente Nutzung von Ressourcen.

  • Sozial: Förderung gesunder und sicherer Arbeitsbedingungen.

Anwendungsbereiche

  • Energieeffizienz: Einsatz erneuerbarer Energien, Optimierung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK).

  • Abfallmanagement: Einführung von Recyclingkonzepten und Reduzierung von Einwegmaterialien.

  • Gebäudebetrieb: Nutzung nachhaltiger Materialien und Technologien, wie LED-Beleuchtung und Gebäudeautomation.

  • Mobilitätsmanagement: Förderung von Elektromobilität, Fahrradleasing und Carsharing.

  • Soziale Nachhaltigkeit: Berücksichtigung von Mitarbeitendenbedürfnissen bei Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitszeitmodellen.

Rechtliche Grundlagen

  • § 87 Abs. 1 Nr. 7 BetrVG: Mitbestimmung bei Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.

  • § 80 Abs. 1 Nr. 4 BetrVG: Überwachung der Förderung von Umweltschutzmaßnahmen.

  • § 90 Abs. 1 BetrVG: Beratungspflicht des Betriebsrats bei baulichen und technischen Maßnahmen.

  • § 111 BetrVG: Mitbestimmung bei Betriebsänderungen, die durch nachhaltige Umstellungen notwendig werden.

Rolle des Betriebsrats

  • Frühzeitige Einbindung: Der Betriebsrat muss rechtzeitig in nachhaltige Projekte eingebunden werden.

  • Schutz der Mitarbeitenden: Sicherstellen, dass nachhaltige Maßnahmen die Arbeitsbedingungen verbessern und keine Nachteile entstehen.

  • Transparenz und Kommunikation: Förderung eines offenen Dialogs zwischen Arbeitgeber und Belegschaft.

Energieeffizienz

  • Relevanz: Maßnahmen zur Energieeinsparung wie LED-Beleuchtung oder Gebäudeautomation können Arbeitsbedingungen beeinflussen.

  • Mitbestimmung: Der Betriebsrat hat gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 7 BetrVG ein Mitspracherecht bei Maßnahmen, die den Gesundheitsschutz betreffen.

  • Beispiel: Der Betriebsrat sorgt dafür, dass energiesparende Beleuchtungssysteme blendfrei und ergonomisch sind.

Abfallmanagement

  • Relevanz: Neue Recycling- oder Abfalltrennsysteme können die Arbeitsabläufe verändern.

  • Mitbestimmung: Der Betriebsrat hat gemäß § 90 Abs. 1 BetrVG ein Beratungsrecht bei der Einführung solcher Systeme.

  • Beispiel: Der Betriebsrat fordert klare Anweisungen und Schulungen zur Nutzung von Abfalltrennsystemen.

Nachhaltige Mobilität

  • Relevanz: Elektromobilität, Fahrradleasing und Carsharing können die Pendelmöglichkeiten der Mitarbeitenden verbessern.

  • Mitbestimmung: Der Betriebsrat hat gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 1 BetrVG Mitspracherechte bei der Gestaltung solcher Angebote.

  • Beispiel: Der Betriebsrat setzt die Bereitstellung von Ladestationen für E-Bikes und E-Autos durch.

Nachhaltige Baustandards

  • Relevanz: Die Nutzung nachhaltiger Baumaterialien und Technologien kann sich auf Arbeitsplätze und Arbeitsumfeld auswirken.

  • Mitbestimmung: Der Betriebsrat hat gemäß § 90 Abs. 1 BetrVG ein Beratungsrecht bei baulichen Veränderungen.

  • Beispiel: Der Betriebsrat fordert, dass Neubauten nach DGNB- oder LEED-Standards zertifiziert werden.

Soziale Nachhaltigkeit

  • Relevanz: Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wie flexible Arbeitszeitmodelle, fördern die soziale Nachhaltigkeit.

  • Mitbestimmung: Der Betriebsrat hat gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 2 BetrVG Mitspracherechte bei der Gestaltung von Arbeitszeitmodellen.

  • Beispiel: Der Betriebsrat unterstützt die Einführung von Homeoffice-Regelungen, um den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren.

Inhalte einer Betriebsvereinbarung

  • Energieeffizienz: Regelungen zur Nutzung von energiesparenden Technologien und Systemen.

  • Abfallmanagement: Verpflichtung zur Einführung und Nutzung von Recycling- und Abfalltrennsystemen.

  • Mobilität: Förderung nachhaltiger Mobilitätsangebote wie Jobtickets, Fahrradleasing und Ladestationen.

  • Arbeitsbedingungen: Sicherstellung gesunder und ergonomischer Arbeitsplätze durch nachhaltige Maßnahmen.

  • Transparenz: Regelmäßige Informationen über nachhaltige Projekte und deren Fortschritt.

Vorteile einer Betriebsvereinbarung

  • Rechtskonformität: Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Umweltrichtlinien.

  • Transparenz: Förderung des Verständnisses und der Akzeptanz der Maßnahmen.

  • Mitarbeiterschutz: Sicherstellung, dass Nachhaltigkeitsmaßnahmen sozialverträglich gestaltet werden.

  • Effizienz: Klare Regelungen erleichtern die Umsetzung und Überwachung.

Akzeptanz der Maßnahmen

  • Herausforderung: Mitarbeitende könnten neue Systeme oder Prozesse ablehnen.

  • Lösung: Der Betriebsrat sorgt für transparente Kommunikation und Einbindung der Belegschaft.

Kosten-Nutzen-Verhältnis

  • Herausforderung: Nachhaltige Maßnahmen können hohe Anfangsinvestitionen erfordern.

  • Lösung: Der Betriebsrat unterstützt Pilotprojekte und betont langfristige Einsparpotenziale.

Arbeitsbelastung

  • Herausforderung: Zusätzliche Anforderungen, wie Abfalltrennung, könnten als Belastung wahrgenommen werden.

  • Lösung: Der Betriebsrat fordert Schulungen und einfache, praktikable Lösungen.

Einführung eines Energiemanagementsystems

  • Problem: Mitarbeitende fürchten, dass Einsparmaßnahmen zu schlechteren Arbeitsbedingungen führen.

  • Lösung: Der Betriebsrat sorgt dafür, dass Mindeststandards für Beleuchtung und Raumtemperatur eingehalten werden.

Ausbau von Elektromobilität

  • Problem: Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge reicht nicht aus.

  • Lösung: Der Betriebsrat fordert den Ausbau der Lademöglichkeiten und die Einführung von E-Dienstwagen.

Einführung von Recyclingkonzepten

  • Problem: Unklare Anweisungen zur Abfalltrennung führen zu Frustration.

  • Lösung: Der Betriebsrat setzt Schulungen und klare Kennzeichnungen durch.