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Nachhaltigkeit: Qualifizierung

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Betriebliche Nachhaltigkeit: Qualifizierungswege, Befähigungen und Nutzen

Betriebliche Nachhaltigkeit: Qualifizierungswege, Befähigungen und Nutzen

In Zeiten steigender Umwelt- und Klimaschutzanforderungen wird das Thema Nachhaltigkeit für Unternehmen immer wichtiger. Gesetzliche Vorgaben wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die Corporate-Sustainability-Reporting-Directive (CSRD) auf EU-Ebene erhöhen den Druck, nachhaltige Prozesse im Betrieb zu verankern. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für ökologische, soziale und ökonomische Verantwortung in der Gesellschaft. Qualifizierungen im Bereich betrieblicher Nachhaltigkeit sind deshalb ein entscheidender Baustein für Unternehmen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Qualifizierungsmöglichkeiten im Bereich betrieblicher Nachhaltigkeit in Deutschland sind vielfältig und reichen von kompakten Workshops und Zertifikatslehrgängen bis hin zu akademischen Studienabschlüssen. Die konkrete Wahl hängt von den Zielen und Ressourcen des Unternehmens sowie den Karriereplänen der Mitarbeitenden ab. Qualifiziertes Fachpersonal spielt eine Schlüsselrolle, um ökologische, soziale und ökonomische Ziele nachhaltig zu vereinen und das Unternehmen zukunftsfähig zu gestalten. Mit dem richtigen Mix aus Fachwissen, Management-Kompetenzen und Kommunikation lässt sich ein spürbarer Mehrwert für alle Beteiligten erzielen: gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit, verbesserte Reputation und eine höhere Motivation auf Seiten der Mitarbeitenden.

Nachhaltigkeit im Facility Management

IHK-Lehrgänge (z. B. „CSR-Manager/in (IHK)“, „Sustainability Manager/in (IHK)“)

Die Industrie- und Handelskammern (IHK) bieten verschiedene Lehrgänge im Bereich Nachhaltigkeit an, die sich vor allem an Berufstätige richten, die sich weiterqualifizieren möchten

Typische Inhalte sind:

  • Grundlagen der Corporate Social Responsibility (CSR)

  • Nachhaltigkeitsstrategien und -berichte

  • Rechtliche Rahmenbedingungen (z. B. CSR-Richtlinie, Lieferkettengesetz)

  • Stakeholder-Management und Kommunikationsstrategien

Befähigungen

  • Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten im Unternehmen

  • Beratung der Geschäftsführung in CSR- und Nachhaltigkeitsfragen

  • Vorbereitung von Nachhaltigkeitsberichten (z. B. nach GRI-Standard)

Berechtigungen

  • Zertifikat der IHK, das die Qualifikation als CSR-/Sustainability-Manager*in bescheinigt

Aufwand

  • Dauer: Meist mehrere Wochen bis wenige Monate (berufsbegleitend)

  • Kosten: Je nach IHK und Umfang des Lehrgangs zwischen ca. 1.500 und 4.000 Euro

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

  • Unternehmen profitieren von einer professionellen Herangehensweise an Nachhaltigkeitsthemen, was das Risikomanagement verbessert und das Image stärkt.

  • Mitarbeitende erweitern ihre Kompetenzen in einem zukunftsrelevanten Bereich und erhöhen ihre Karrierechancen.

Hochschulabschlüsse (Bachelor, Master, MBA in Nachhaltigkeitsmanagement)

Auf akademischer Ebene gibt es eine Vielzahl an Studiengängen, die sich ganz oder teilweise mit Nachhaltigkeit beschäftigen. Beispiele sind „Sustainability Management“, „Nachhaltiges Wirtschaften“, „Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften“ oder „Green MBA“.

Befähigungen

  • Fundiertes wissenschaftliches Verständnis von Nachhaltigkeit, Umweltmanagement und Gesellschaftswissenschaften

  • Fähigkeit, komplexe Problemstellungen im betrieblichen Kontext zu analysieren und nachhaltige Lösungen zu entwickeln

  • Kompetenzen im strategischen und internationalen Nachhaltigkeitsmanagement

Berechtigungen

  • Akademische Abschlüsse (Bachelor, Master, MBA), die den Zugang zu höheren Führungspositionen erleichtern können

Aufwand

  • Dauer: In der Regel drei bis vier Jahre für den Bachelor, eineinhalb bis zwei Jahre für den Master bzw. MBA

  • Kosten: Staatliche Hochschulen erheben meist nur Semesterbeiträge; private Hochschulen können jedoch Studiengebühren von mehreren Tausend Euro pro Semester erheben

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

  • Langfristige, wissenschaftlich fundierte Kompetenzaufbau im Unternehmen

  • Mitarbeitende mit akademischem Abschluss in Nachhaltigkeitsthemen sind insbesondere in größeren Unternehmen und Konzernen sehr gefragt

Zertifizierte Weiterbildungen (TÜV, DGQ, Dekra u. a.)

Neben der IHK bieten auch Organisationen wie der TÜV, die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) oder die Dekra spezialisierte Weiterbildungsprogramme an. Diese fokussieren meist auf bestimmte Teilbereiche der Nachhaltigkeit, zum Beispiel Umweltmanagement, Energiemanagement, Qualitätsmanagement oder Arbeitssicherheit.

Typische Abschlüsse und Bezeichnungen

  • Umweltmanagementbeauftragte/r (z. B. für ISO 14001 oder EMAS)

  • Energiemanagementbeauftragte/r (z. B. für ISO 50001)

  • Nachhaltigkeitsbeauftragte/r (z. B. mit Schwerpunkt auf CSR-Berichterstattung)

Befähigungen

  • Aufbau, Implementierung und Pflege von Managementsystemen

  • Durchführung interner Audits zur Überprüfung von Nachhaltigkeits- und Umweltstandards

  • Schulung anderer Mitarbeitender in den jeweiligen Standards

Berechtigungen

  • Nach erfolgreicher Prüfung Zertifikat als Beauftragte/r oder Auditor/in im jeweiligen Fachgebiet

  • Mitunter Berechtigung zur Durchführung externer Audits, je nach Zertifizierungsstelle

Aufwand

  • Dauer: Kurzlehrgänge von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen

  • Kosten: Zwischen ca. 1.000 und 5.000 Euro, abhängig von Umfang und Zertifizierungsstelle

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

  • Direkte Verknüpfung von theoretischem Wissen mit praxisnahen Anforderungen (z. B. für die Implementierung von ISO-Standards)

  • Verbesserte Prozessqualität und Glaubwürdigkeit gegenüber Kunden und Behörden

Weiterbildung durch Berufsverbände und Fachgesellschaften

Verschiedene Branchenverbände (z. B. BDI, VCI, BDEW) sowie Fachgesellschaften (z. B. VDI, DGNB) bieten ebenfalls Kurse und Workshops zum Thema Nachhaltigkeit an. Diese sind häufig branchenspezifisch und legen den Fokus auf praxisnahe Fragestellungen, etwa Ressourcen- und Energieeffizienz, Abfallmanagement oder emissionsärmere Produktion.

Befähigungen

  • Branchenspezifisches Expertenwissen

  • Networking mit Fachkolleg*innen und Aufbau von Best-Practice-Lösungen

Berechtigungen

  • Teilnahmezertifikate; teils anerkannte Fortbildungsnachweise in der jeweiligen Branche

Aufwand

  • Dauer: Meist kurze Seminare (ein bis drei Tage) oder modulare Programme

  • Kosten: Zwischen einigen Hundert und einigen Tausend Euro, je nach Verband und Inhalt

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

  • Zielgerichtete Qualifizierung für spezifische Herausforderungen in der jeweiligen Branche

  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch aktuelles Branchenwissen

Online-Kurse, E-Learning und Inhouse-Schulungen

Mit der zunehmenden Digitalisierung gewinnen flexible Lernformate an Bedeutung. Viele Bildungsträger, Hochschulen und Unternehmen bieten Online-Kurse oder Webinare an. Zusätzlich können Betriebe Inhouse-Schulungen organisieren, um auf firmenspezifische Nachhaltigkeitsanforderungen einzugehen.

Befähigungen

  • Vermittlung grundlegender oder vertiefender Kenntnisse zu Nachhaltigkeit, Klimaschutz, ESG (Environment, Social, Governance) u. v. m.

  • Schneller Wissenstransfer und einfache Integration in den Arbeitsalltag

Berechtigungen

  • Zertifikate oder Teilnahmebescheinigungen, sofern von einem anerkannten Bildungsträger angeboten

Aufwand

  • Dauer: Variabel, von wenigen Stunden bis zu mehreren Wochen

  • Kosten: Häufig preisgünstiger als Präsenzkurse, da keine Reise- oder Aufenthaltskosten anfallen

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

  • Hohe Flexibilität; Kurse können orts- und zeitunabhängig absolviert werden

  • Möglichkeit, Schulungen exakt auf Unternehmensbedürfnisse zuzuschneiden (bei Inhouse-Schulungen)

Wichtige Befähigungen in der Praxis - Unabhängig vom gewählten Qualifizierungsweg sind einige Kompetenzen für nachhaltiges Wirtschaften besonders relevant:

  • Rechtliche Kenntnisse: Nationale und EU-Vorgaben (z. B. Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, CSR-Richtlinie, Taxonomie-Verordnung)

  • Managementkompetenzen: Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien und -zielen, Implementierung von Managementsystemen

  • Methodenwissen: Umgang mit Ökobilanzen, CO₂-Fußabdruckberechnungen, Lebenszyklusanalysen, Standards wie GRI oder ISO

  • Kommunikation: Stakeholder-Management, interne und externe Nachhaltigkeitsberichterstattung

  • Change Management: Implementierung neuer Prozesse und nachhaltiger Unternehmenskultur

Wert der Qualifizierungen für Unternehmen und Mitarbeitende

  • Erfüllung gesetzlicher Anforderungen: Durch qualifiziertes Personal sinkt das Risiko von Verstößen gegen Umwelt- und Sozialauflagen.

  • Reputationssteigerung und Vertrauensbildung: Nachweislich nachhaltige Unternehmensführung wirkt sich positiv auf das Image und die Kundenbindung aus.

  • Kosteneinsparungen: Energieeffiziente und ressourcenschonende Prozesse führen oft zu direkten Kostenreduzierungen.

  • Zukunftssicherheit und Innovation: Nachhaltigkeit ist ein Treiber für neue Geschäftsmodelle und Märkte. Qualifizierte Mitarbeitende können Innovationen vorantreiben.

  • Mitarbeiterzufriedenheit: Viele Mitarbeitende legen Wert auf sinnstiftende Tätigkeiten und ein nachhaltiges Unternehmensleitbild. Eine fundierte Weiterbildung fördert die Motivation und Bindung ans Unternehmen.

Aufwände und Organisation

Die Aufwände für Qualifizierungen lassen sich grob in folgende Kategorien einteilen:

Zeitaufwand

  • Kurzschulungen von wenigen Tagen für Basiskenntnisse

  • Berufsbegleitende Lehrgänge von mehreren Monaten, z. B. IHK-Lehrgänge

  • Akademische Studiengänge mit mehreren Jahren Studiendauer

Finanzielle Aufwände

  • Lehrgangsgebühren, Prüfungsgebühren, ggf. Studiengebühren

  • Reisekosten für Präsenzveranstaltungen

  • Kosten für externe Auditoren oder Berater

Interner Aufwand

  • Personelle Ressourcen für das Projektmanagement, interne Schulungen und Umstellungen im Unternehmen

  • Implementierung neuer Prozesse und Reporting-Systeme

Qualifizierung für Facility Management anpassen

Unternehmen sollten im Vorfeld klären, welche Form der Qualifizierung zum jeweiligen Geschäftsmodell und den verfügbaren Ressourcen passt. Oft lohnt sich eine Kombination verschiedener Angebote (z. B. Inhouse-Schulungen und Zertifizierungslehrgänge).

Passgenaue Auswahl

  • Die Qualifizierung sollte zur jeweiligen Branche und den speziellen Unternehmenszielen passen. Eine allgemeine Nachhaltigkeitsschulung kann hilfreich sein, wenn erste Grundlagen geschaffen werden müssen. Für tiefergehende Expertise sind Speziallehrgänge oder Studiengänge empfehlenswert.

Praxisnähe sicherstellen

  • Theoretische Inhalte sollten mit konkreten Anwendungsfällen im Unternehmen verknüpft werden. So wird sichergestellt, dass das erworbene Wissen direkt nutzbar ist.

Kontinuierliche Weiterbildung

  • Nachhaltigkeit ist ein dynamisches Themenfeld. Gesetze, Technologien und Best Practices ändern sich ständig. Regelmäßige Fortbildungen und Netzwerktreffen sind daher essenziell.

Ganzheitlicher Ansatz

  • Nachhaltigkeit umfasst nicht nur Umweltfragen, sondern auch soziale und ökonomische Aspekte. Bei der Planung von Qualifizierungen sollte daher ein umfassender Blick gewahrt bleiben.

Top-Management-Unterstützung

  • Damit Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden, sollte die Unternehmensleitung die Bedeutung von Nachhaltigkeit aktiv kommunizieren und entsprechende Ressourcen bereitstellen.